Bei der Badezimmergestaltung stand früher ganz klar die Funktionalität und Pflegeleichtigkeit im Vordergrund. Weiße Fliesen und Keramik war leicht zu reinigen, ließ sich zudem mit allem gut kombinieren. Aber ohne die entsprechenden Farbtupfer sahen weiße Badezimmer eben oft auch eher klinisch und damit wenig einladend aus. Heute genießen wir eine breite Palette an farblichen Gestaltungsmöglichkeiten – sowohl durch verschiedene Materialien als auch durch den immer breiter werdenden Markt mit seinen vielen Produktinnovationen. So sind Fliesen, Armaturen, Waschbecken, Badewannen und Toiletten heute auch in farbigen Varianten erhältlich. Um angesichts dieser Vielfalt nicht den Überblick zu verlieren, empfiehlt es sich, sich über die Farbgestaltung ein paar Gedanken zu machen – zumal diese ganz entscheidend für die Stimmung ist, die Sie in Ihrem Badezimmer erzeugen möchten.
Grob gesagt werden Farben in „warm“ und „kalt“ unterteilt: Gelbanteile sorgen dafür, dass wir Farben als „warm“ empfinden, Blauanteile hingegen machen Farben „kühl“. Somit kann man nicht pauschal sagen, dass Rot eine warme Farbe ist und Grün eine kalte: Es kommt auf die jeweilige Schattierung an. Schwarz, Weiß und alle Graustufen dazwischen gelten als kalt. Aber „warm“ ist „kalt“ nicht immer vorzuziehen.
„Warm“ lässt sich in der Farbpsyhologie auch als „anregend“ bezeichnen, „klat“ als „beruhigend“: In einem Badezimmer, in dem Sie sich entspannen wollen, sollten Sie demnach nicht ausschließlich mit warmen Farben arbeiten, denn da erreichen Sie genau den gegenteiligen Effekt. Schaffen Sie lieber eine ausgewogene Farbstimmung, indem Sie die kühle Farbgestaltung mit warmen Akzenten auflockern.
Geben sich die Farbtrends in der Mode die sprichwörtliche Klinke in die Hand, halten Sie sich in der Inneneinrichtung zum Glück etwas länger. Schließlich möchte niemand im Wechsel der Jahreszeiten die Wände neu streichen. Zudem entscheidet auch der bevorzugte Stil über die Farbwahl. „In“ sind nach wie vor Sandfarben, wie wir sie vor allem in mediterranen Bädern finden. Wer es eher urban mag, der setzt auf edles Anthrazit. Und keine Farbe setzt so knallige Akzente wie ein kräftiges Rot.
Wenn Sie darüber nachdenken, wie Sie ihr Bad einrichten, ergibt sich die Farbwelt meist aus der bevorzugten Stilrichtung. Aber natürlich haben Sie die Möglichkeit mit Farben zu spielen. Wir haben Ihnen ein paar der klassischsten „Farbwelten“ zusammengestellt.
Blau wie das Meer und der Himmel, warme Erd- und Sonnenfarben wie die Natur. Der mediterrane Stil vereint diese beiden Seiten in einer breiten Farbpalette, die kräftige und gedeckte, pastellige Töne miteinander versöhnt.
Der Industrial Style und der artverwandte Loftstyle wurden in den großen Metropolen geboren. Klare Linien, Funktionalität und industrielle Reproduziertbarkeit sind Hintergrund seiner Formsprache sowie der Materialauswahl, die auch seine Farbwelt prägt. Grautöne dominieren, Weiß und Schwarz bilden die äußersten Pole, Akzente setzen die Brauntöne von Holz, verschiedene Metalltöne sowie farbige Accessoires.
Wenn in unserer kalten, rationalen Geschäftswelt sonst schon so wenig Platz für Wärme ist, warum nicht Zuflucht in einem Geborgenheit spendenden Romantik-Badezimmer suchen? Die Farbe der Romantik ist natürlich Rot in all seinen Schattierungen. Dazu kommen das Blau des Nachthimmels, das Grün der Wälder und die Brauntöne unserer Erde. Die weiße oder auch cremefarbene Keramik schafft dazu den anmutigen Kontrast.
Wellness und Fernost lassen sich kaum voneinander trennen. Feng-Shui, Yoga und Meditation sind für viele Menschen mit Bildern von japanischen Tempeln und Landschaften verbunden. Sie inspirieren auch die Farbwelt: Sanfte Erdtöne dominieren, die Grauabstufungen von Natursteinen schafft Abkühlung, sattgrüne Pflanzen schaffen belebende Akzente.
