Toiletten werden bei der Badplanung und -gestaltung immer ein bisschen stiefmütterlich behandelt. Wir wollen uns mit der Toilette nicht lang aufhalten, sie soll in erster Linie ihre Aufgabe erfüllen und sonst nicht weiter auffallen. Niemand käme auf die Idee, eine Toilette so zu inszenieren wie eine Badewanne. Die Toilette hat sich daher in den vergangenen Jahrzehnten kaum wesentlich verändert. Das heißt nicht, dass es nicht feine Unterschiede und Weiterentwicklungen gäbe, über die Sie bei der Planung Ihres Badezimmers nachdenken sollten. Aber mehr als bei allen anderen Ausstattungsgegenständen stehen die Funktionalität und der Komfort im Vordergrund. Ein paar Entscheidungshilfen und die wichtigsten Toiletten-Typen haben wir hier für Sie zusammengestellt. Wenn Sie darüber hinausgehende Fragen haben, stehen wir Ihnen bei einem Beratungsgespräch gern zur Verfügung. Besuchen Sie uns einfach in unserem Haptik-Studio!
Pflegeleichtigkeit und Beständigkeit gegen Säuren und Laugen kommt bei der Fertigung von Toiletten besondere Bedeutung zu. Viele Materialien, die sonst längst Einzug ins Bad gehalten haben, entfallen aus diesem Grund als Werkstoff. Im Wesentliche bestehen heutige Toiletten aus bewährter Sanitärkeramik und aus dem moderneren Mineralguss.
Die Unterschiede sind fein: Im wesentlichen trennt man zwischen Standtoiletten und Hängetoiletten sowie zwischen Tiefspülern und Flachspülern. Die Standtoilette ist etwas aus der Mode gekommen: Sie steht auf dem Boden, durch den auch der Abfluss geleitet wird, während er bei der an der Wand montierten Hängetoilette durch eben diese läuft. Die Umstellung von einer Standtoilette auf eine Hängetoilette (oder umgekehrt) stellt demnach eine besondere Herausforderung dar. Welchen Typ sie bevorzugen ist Geschmackssache, vielleicht könnte man bei der Hängetoilette als Vorteil anführen, dass sie etwas leichter zu reinigen ist. Beim sogenannten Tiefspüler fallen die Exkremente direkt in den Abfluss, beim Flachspüler auf eine Zwischenstufe. Der Vorteil beim Tiefspüler ist die geringere Geruchsbildung.
Kennen Sie noch die WC-Ente? Die Reinigungsflasche mit dem gebogenen Hals, mit dem man besonders gut unter den sogenannten Spülrand kommt? Das spülrandlose WC macht die WC-Ente arbeitslos, denn es kommt ohne diesen Spülrand aus, der natürlich ein willkommener Hort für Verunreinigungen ist.
Spül-Toiletten und Dusch-WCs (beide Begriffe bezeichnen dasselbe) übernehmen die Funktion, die früher dem Bidet zukam – und ergänze diese um weitere Fähigkeiten, die den Komfort erhöhen und die Hygiene verbessern. Anspruchsvolle Ausführungen lassen sich komplett kontaktlos steuern: Vom Öffnen des Deckels bis zur Spülung bedienen Sie die Toilette, ohne sie mit der Hand zu berühren. Auch das Toilettenpapier wird hinfällig, denn ein Wasserstrahl übernimmt für Sie die Reinigung. Auch Geruchsabsaugung und Sitzbeheizung sind bei einigen Modellen integriert. Das bedeutet aber auch, dass die Kosten deutlich höher liegen als bei einer herkömmlichen Toilette und der Einbau etwas komplizierter ist, da sie zusätzlich zum Wasser- einen Elektroanschluss benötigen.
Die Frage der Bequemlichkeit wird mit zunehmendem Alter, wenn das Aufstehen und Hinsetzen schwerer fällt, immer wichtiger. Wenn die Mobilität nachlässt kann eine erhöhte Toilette die Antwort sein. Auch für sehr große Menschen kann die Anschaffung einer solchen Toilette sinnvoll sein, die rund sechs bis zehn Zentimeter höher ist als herkömmliche Modelle.